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5/3/2019 4 Comments

Schnittmuster auf Stoff übertragen

Du willst etwas Tolles nähen, und hast ein schönes Schnittmuster dafür gefunden? Und jetzt muss es "nur noch" auf den Stoff übertragen werden. Wir zeigen dir hier, wie es geht.

Teil 1 unserer Anleitung bechäftigt sich damit, wie du aus dem Schnittmuster die einzelnen Schnittteile herausbekommst - egal ob PDF, Zeitschriftenbeilage oder Einzelschnitt.
​
Hier zeigen wir, wie du diese Schnittteile dann auf den Stoff überträgst und ausschneidest.

Schnittmuster auf Stoff - so klappt es

Nur vier Schritte und dann kannst du nähen - versprochen!
  • Schritt 1: Stoff auslegen und falten
  • Schritt 2: Schnittteile auflegen und befestigen
  • Schritt 3: Schnittteile und Markierungen übertragen
  • Schritt 4: Stoff zuschneiden

Schritt 1: Stoff auslegen und falten

Zum Zuschneiden - egal ob es um Jersey oder Webware, leichten oder festen, dicken oder dünnen Stoff geht -  brauchst du eine relativ große freie Arbeitsfläche, am besten auf dem Tisch, es geht aber auch auf dem Boden (wenn deine Knie das aushalten :-)).

Lege dein Stoffstück aus, und zwar so, wie es von der Stoffrolle kam, also in Längsrichtung des Stoffes.

Es ist gleichzeitig die Richtung, in der die Webkante verläuft. Die Webkante ist der äußerste Streifen des Stoffstückes.

​Parallel zur Webkante liegt der Fadenlauf, bääm, noch so ein Zauberwort! Darauf kommen wir später noch zurück.
Leg den Stoff erstmal so hin, als wäre er gerade von der Rolle geschnitten worden - so dass die Webkante längs vor dir liegt. Die Webkante ist die Kante, an der beim Weben im Webstuhl der Schussfaden die Richtung wechselt. Bei Jersey nennt man diese Kante auch Webkante, auch wenn da nicht gewebt wird. So sehen Webkanten aus: 
Webkante und Fadenlauf erkennen
​Bei Webstoffen erkennt man die Kante sehr gut, weil sie anders aussieht als der Rest des Stoffes, manchmal sind sogar kleine, regelmäßig platzierte Löcher gut zu erkennen.
Webkante bei Webstoffen
Bei Jerseystoffen sieht die Webkante unterschiedlich aus.

Entweder sie ist weiß und dort sind Farbprüffelder, Designernamen u.ä. aufgedruckt. Oder sie ist dort geklebt. Oder keins von beiden, siehe Foto hier unten bei dem Verkehrszeichen-Stoff. 

Ist die Webkante nicht vom Rest zu unterscheiden, lohnt es sich, den Stoff genau anzuschauen. Jeder Jersey ist gestrickt, sieht also aus wie eine Miniaturversion eines Strickpullis. Hier im Foto kann man im grauen Stoff die Maschenstruktur erkennen, und auch die regelmäßigen  "Spalten", die von oben nach unten verlaufen. Die sind hier parallel zur Webkante.

Bild
Die Webkante ist enorm wichtig. Denn immer exakt parallel zur Webkante läuft der Fadenlauf! Immer! exakt! parallel!

Jedes Schnittteil hat eine Angabe, wie dieses Schnittteil im Vergleich zum Fadenlauf liegen möchte. Als Faustregel gilt. Der Fadenlauf läuft parallel zum menschlichen Körper von oben nach unten. 

Ein Oberteil schneide ich also so zu, dass längs zu der Webkante und damit längs zum Fadenlauf liegt.

Unklar? Stell dir vor, du rollst die Stoffbahn längs aus. So dass die Webkante längs an der Seite liegt. Dann stell dir vor, du legst dich auf die Stoffbahn der Länge lang drauf. So wie der Stoff jetzt liegt, so sollte er auch an deiner Kleidung sein. 
Die meisten Schnittteile werden aus doppelt liegendem Stoff ausgeschnitten - also Stoff, der einmal gefaltet ist. Am einfachsten faltest du den Stoff längs in der Mitte. Jetzt ist es wichtig, dass du den Stoff richtig ausgelegt hast, denn die Faltung erfolgt bei fast allen Schnittmustern parallel zum Fadenlauf und damit parallel zur Webkante.
Welche Schnittteile werden aus gefaltetem Stoff ausgeschnitten?

  • Gegengleiche Schnittteile. Das sind solche, die zweimal vorkommen, wobei eins eine Spiegelung des anderen ist. Zugeschnitten werden diese Teile so: Stoff falten - Schnittteil etwas von der Kante entfernt auflegen - schneiden. Zack, hat man zwei gegengleiche Teile. Beispiele sind Ärmel, Manschetten, Hosenbeine, das Rückteil bei Röcken mit Reißverschluss in der hinteren Mitte
  • Symmetrische Schnittteile. Hier zeigt das Schnittteil nur die Hälfte des fertigen Teils. Dieses Schnittteil wird genau an die gefaltete Stoffkante gelegt. Diese Kante heißt Stoffbruch.  Dann schneidet man zu und erhält, da der Stoff doppelt liegt, ein vollständiges Teil. Beispiele: Vorderteile, Rückteile bei Oberteilen und Kleidern, Vorderteile bei Röcken, Rückteile bei Röcken mit seitlichem Reißverschluss
Welche Schnittteile werden aus einfach liegendem Stoff ausgeschnitten?
  • Asymmetrische Teile (z.B. das Vorderteil eines schrägen Wickelrocks)
  • Teile im schrägen Fadenlauf
  • Teile, die man nur einmal benötigt (z.B. eine Hemdtasche)​

Schritt 2: Schnittteile auflegen und befestigen

Stell dir vor, du hast ein Schnittmuster für einen Rock. Vorderteil und Rückteil werden im Stoffbruch zugeschnitten.

Du legst also den Stoff aus, faltest ihn längs und legst die Schnittteile für Vorderteil und Rückteil am Stoffbruch an.


Am Schnittteil ist die Linie, die an den Stoffbruch gehört, gekennzeichnet. Dort steht
  • Stoffbruch
  • SB
  • fold
  • hier Stoff falten
  • ein geknickter Pfeil
  • oder irgendein anderes Symbol.

Markierungen für Stoffbruch
​Achte darauf, dass das Schnittteil gut auf den Stoff passt. Es sollte nicht irgendwo über den Stoff ragen (Vorsicht insbesondere bei der unteren Stofflage!).

An dieser Stelle macht es Sinn, alle Schnittteile einmal gleichzeitig auf den Stoff aufzulegen. So kannst du abschätzen, ob dein Stoff reichen wird. 

Übrigens: Je nachdem, in welcher Größe man näht und was für Teile das Schnittmuster hat, kann man unterschiedlich falten.

Entweder man faltet die Stoffbahn nur einmal in der Mitte. Das ist immer dann gut wenn ein paar Teile des Schnittmusters im Stoffbruch sind und ein paar nicht.


Sind fast alle Teile im Stoffbruch, ist es besser, die Stoffbahn in Gedanken längs zu vierteln und die beiden äußeren Viertel nach innen zu klappen, so wie hier auf dem Foto zu sehen.
Schnittmuster feststecken mit Nadeln
Wenn du zufrieden mit der Anordnung bist, fixiere die Schnittteile auf dem Stoff, z.B. so
  • Mit Nadeln feststecken
  • mit Gewichten beschweren
  • einfach mit der Hand festhalten
  • mit doppelseitigem Klebeband fixieren

Schritt 3: Schnittteile und Markierungen übertragen

Alle Schnittteile liegen auf dem Stoff.

​Jetzt ist es an der Zeit, alle Passzeichen, Abnäher und ähnliches zu übertragen, also all die Markierungen auf dem Schnittmuster, die du später beim Nähen benötigst.

Die typischsten Informationen sind:

Passzeichen

  • Was? Das sind Informationen darüber, wo zwei Schnittteile zusammengenäht werden müssen. Ein Passzeichen auf einem Schnittteil hat immer einen Zwilling auf einem anderen Schnittteil. Die Zwillinge möchten zusammengenäht werden.
  • Beispiele:
    • Ein typisches Passzeichen ist ein kleines Dreieck in Taillenhöhe. Du findest dasselbe Dreieck am Vorder- und am Rückteil, auf der exakt gleichen Höhe. Beim Zusammennähen dieser beiden Teile sollten beide Passzeichen übereinanderliegen. So werden beide Teile korrekt zusammengenäht.
    • An der Ärmelvorderseite gibt es meist eine Passzeichen, das seinen Zwilling am Vorderteil hat, und manchmal noch ein (anderes) Passzeichen, das einen Zwilling am Rückteil hat. Diese helfen dabei, dass man den rechten Ärmel wirklich rechts und nicht versehentlich links einnäht.
  • ​Wie übertragen? Am besten leicht in die Nahtzugabe einschneiden. (Daher kommt der andere Name dieser Passzeichen: Knipse).

Abnäher

  • Was? Bei einem Abnäher wird ein kleiner Teil eines Stoffstück “tütenförmig” zusammengenäht, damit das fertige Teil dort eine dreidimensionale Form bekommt. Ein Abnäher sieht aus wie ein spitzes Dreieck, er besteht aus zwei Schenkeln, die von der Außenkante aus in das Schnittteil ragen und sich vorn berühren.
  • Beispiele:
    • Brustabnäher
    • Abnäher hinten an Rock oder Hose
    • Längsabnäher an Blusen oder Kleidern
  • Wie übertragen? Abnäher können durchgeschlagen werden, per Trickmarker auf den Stoff übertragen werden oder mit Hilfe von Kopierpapier, das man unter den Stoff legt. Möglich ist auch, nur den Punkt an der Spitze mit einer Nadel und die beiden Ausgangspunkte an der Kante mit kleinen Einschnitten zu markieren und den Abnäher damit zu formen.

Weitere Markierungen

  • Markieren kann man außerdem noch Faltenlinien, Positionen von Knöpfen und Knopflöchern, Anfang und Ende von Nähten die man einhalten oder raffen soll, Anfang und Ende von Öffnungen (z.B. wenn irgendwo ein Gummi eingezogen werden soll.).
  • Diese sehen Markierunge je nach Schnittmusteranbieter sehr verschieden aus.
  • Sie können per Trickmarker, Kopierpapier, Kreide oder per Durchschlag mit Nadel und Faden auf den Stoff übertragen werden.
Markierungen auf Stoff übertragen mit diesen Hilfsmitteln
Neben diesen Markierungen kann man auch noch die Konturen der Schnittteile auf den Stoff übertragen. Das macht vor allem dann Sinn, wenn das Schnittmuster keine Nahtzugabe enthält.

Schritt 4: Stoff zuschneiden

Schneide nun mit einer Stoffschere um die Schnittmuster herum. Achte unbedingt darauf, ob die Nahtzugabe enthalten ist oder nicht!
Sind alle Teile zugeschnitten, kannst du mit Nähen loslegen, viel Spaß dabei!
Stoff zuschneiden mit Schnittmuster
4 Comments

    Autor

    Nora Baum, CEO von Pattarina und begeisterte Hobbynäherin.

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