Frühling, Schneeglöckchen, Sonnenschein, morgens ist es wieder hell. Das bedeutet: Bald steht Ostern vor der Tür! Wer etwas Hübsches für Ostern nähen möchte, dem empfehlen wir das Freebook Osterhase in der Pattarina-App! Und in Schritt 5 hat sogar McGyver einen Gastauftritt - denn da lernt das Hasenkissen sogar stehen! Kostenloses Schnittmuster für einen OsterhasenIn der Pattarina-App findest du ein hübsches Häschen als Schnittmuster zum selbst nähen. Aus der Vorlage kannst du verschiedene Sachen machen:
Der Osterhase wird in fünf Schritten angefertigt: 1. Stoff zuschneiden - hier hilft dir die Pattarina-App 2. Nähen 3. Nahtzugabe kürzen 4. Wenden 5. Füllen und verschließen Anleitung für ein Osterhasen-Kissen - Die ZutatenNa, wer sitzt denn da? Genau, der Osterhase, in Form eines Kissens. Mit ein bißchen McGycver kann das kleine Häschen sogar von allein stehen! Um das Schnittmuster übertragen zu können, brauchst du erst einmal die Pattarina-App. Die kannst du kostenlos im App Store oder Play Store herunterladen, suche dort einfach nach "Pattarina". Außerdem benötigst du einen Anker. Ein Anker ist ein Referenzbild, das die App benötigt, um alle korrekt anzeigen zu können. Den Anker kannst du dir einfach selbst ausdrucken. Achte bitte darauf, ihn mit 100% bzw. als Tatsächliche Größe auszudrucken (so dass er wirklich 15 x 15 cm groß ist). Und einen Trickmarker - das sind auswaschbare Textilstifte, mit denen man ganz leicht auf den Stoff malen kann. Außerdem sind ein paar Nähgewichte empfehlenswert. Das Osterhasen-Freebook ist gleich auf der Startseite der App zu finden. Wenn du darauf klickst, kannst du beim Button "Jetzt übertragen" direkt beginnen, das Schnittmuster auf den Stoff zu zeichnen. Für das Kissen benötigst du etwa 30 x 30 cm Stoff und etwas Füllwatte. Wenn der Hase später aufrecht stehen soll, benötigst du auch noch einen Flaschendeckel (ja genau, das ist der McGyver-Teil des ganzen :-)). 1. Schritt: Stoff zuschneidenLege deinen Stoff doppelt. Übertrage das Hasenteil auf den doppelt gelegten Stoff. Dazu tippst du in der App auf das Schnittteil. Sobald du das Handy über den Anker (also das ausgedruckte Papierbild) hältst, wird dir die Hasenform angezeigt. Wenn du den Anker hin und her bewegst, bewegt sich auch der Hase - denn das Schnittteil hängt immer fest am Anker dran. Schiebe den Anker dort hin, wo du den Hasen übertragen möchtest. Moment, der Osterhase liegt genau über dem Anker? Drücke auf das Pfeilkreuz unten in der Mitte. Mehrere Pfeile erscheinen - mit denen kannst du den Osterhasen "neben" den Anker rücken. Probier es einfach mal aus. Jeder Pfeil steht für eine bestimmte Richtung, in die man den Hasen schiebt relativ zum Anker. Nun nimmst du einen Trickmarker in die rechte Hand und dein Handy in die linke (bei Rechtshändern; Linkshänder machen es genau anders herum). Zeichne nun die Linie auf deinen Stoff. Du brauchst nicht die komplette Linie nachzeichnen, sondern nur Strichel. Wenn du einmal um den Hasen rum gezeichnet hast, kannst du einmal grob um den Hasen herum schneiden (aber nicht auf der gezeichneten Linie). Bitte beachte: Im Schnittmuster für den Osterhasen ist keine Nahtzugabe enthalten. Das ist mit Absicht so, da du den Hasen jetzt noch nicht exakt zuschneiden musst. Das passiert erst nach dem Nähen. Stecke beide Stofflagen mit Nadeln zusammen. Die Nadeln können innerhalb und außerhalb des Häschens gesteckt werden - nur nicht zu nah an der Linie, damit du überall gut entlangnähen kannst, ohne dass dir Nadeln im Weg sind. 2. Schritt: An die NähmaschineMit der Nähmaschine kannst du nun entlang deiner gemalten Striche nähen - aber Achtung, lass an der unteren Kante ca. 4 cm als Wendeöffnung offen. Nimm einen Geradstich dafür. Nähe langsam, vor allem in den Rundungen, und wende das Teil beim Nähen der Rundungen. An einigen Stellen ist es empfehlenswert, den Nähfuß anzuheben, um die Rundung schön ausarbeiten zu können. 3. Schritt: Nahtzugabe kürzenSchneide die Nahtzugabe rundherum recht knapp ab (ich würde so ca. 0,5 cm stehen lassen). An den Rundungen wie z.B. oben an den Ohren empfehle ich, die Nahtzugabe noch knapper zurückzuschneiden und nur wenige Millimeter stehen zu lassen. Setze außerdem in den Rundungen kleine Knipse in die Nahtzugabe, damit sich der Hase später schön ausformen lässt. Du kannst entweder nur in Richtung der Naht etwas einschneiden, oder sogar ein kleines Dreieck aus Stoff herausschneiden. (Vorsicht, dabei nicht in die Naht schneiden!) Vor allem an den besonders gerundeten Stellen sind solche Einkerbungen notwendig, denn so kann sich der gewendete Stoff innen im Hasen später übereinanderlegen, und die Kante sieht schön aus. Wenn du die Einkerbungen weglässt, ergibt sich eine sehr gewellte Naht, und die Hasenform wird vor allem an den sehr runden Stellen nicht schön aussehen. 4. Schritt: Den Osterhasen wendenWende den Hasen und forme die Ecken mit deinen Fingern oder einem Stift gut aus. 5. Schritt: Füllen und VerschließenStopfe den Hasen mit Füllwatte oder ganz weichen, kleingeschnittenen Stoffresten aus. Die Wendeöffnung unten kannst du mit einer Handnaht im sogenannten Matratzenstich schließen. Dann wird aus dem Hasen ein kleines süßes Kissen. Der Matratzenstich wird auch Zauberstich oder Leiterstich genannt. Du nähst dabei immer von links nach rechts zwischen den beiden Stoffschichten des Hasen, als würdest du eine Leiter zwischen den beiden Stoffkanten bauen wollen. Hier auf dem rechten Teil des Fotos kann man erkennen was gemeint ist. Wenn die Öffnung so geschlossen wird, ist ein hünsches Hasenkissen entstanden! Herzlichen Glückwunsch! Wenn dein Hase du steckst vorsichtig einen Flaschendeckel in die Öffnung, genau so, dass die runde Fläche des Deckels nach unten zeigt. Stecke den Deckel nicht zu tief in den Hasen hinein, er sollte direkt in der Wendeöffnung auf Stoffhöhe klemmen. Und tadaa, so kann der Hase stehen! Yes, so ein hübscher Hase! Du kannst ihm noch eine Schleife oder ein Glöckchen verpassen, nach Belieben auch noch Barthaare aus Büroklammern anbringen oder Augen einsticken. Noch mehr Ostern? Oster-Kosmetikpads und Set "Alles Ostern"Wenn du Lust hast, noch mehr für Ostern zu nähen und zu basteln, oder Geschenke nähen möchtest - wir hätten da etwas. In unserem Etsy-Shop gibt es eine Anleitung für Oster-Kosmetikpads zum selbst nähen, und im Set "Alles Ostern" gibt es einen ganzen Sack voll österlicher Formen, die genauso variabel eingesetzt werden können wir der Osterhase hier! Viel Spaß beim Osternähen und -basteln!
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Ob eigene Kinder oder Nachwuchs im Freundeskreis: An einer Pumphose zum selber nähen kommt man nicht vorbei. Denn Hosen kann so ein kleiner Wurm immer brauchen, und die Pumphose ist ein praktisches und schönes Geschenk! Das Freebook für eine Pumphose in der Pattarina-App ist für Kind oder Baby geeignet, schnell genäht und ein optimales Teil für Anfänger. Mit der Pattarina-App sparst du dir auch noch das Schnittmuster-Drama. Übertrag die Teile einfach direkt vom Handy auf den Stoff, das geht ganz schnell. Zur Pumphose gibt es auch eine Schritt-für-Schritt Video-Anleitung. Pumphose nähen mit Pattarina - das brauchst du
Alles bereit? Dann kann es ja losgehen! :-) So überträgst du mit PattarinaJetzt aber ran an den Speck - wir übertragen das Schnittmuster für die Pumphose auf den Stoff. Stoff auslegen und faltenLege dazu den (vorgewaschenen) Stoff auf einem Tisch aus. Falte ihn parallel zum Fadenlauf nach innen. Du musst ihn falten, weil du Vorder- und Rückteil doppelt und gegengleich brauchst, d.h. du benötigst zwei Vorderteile, die zueinander spiegelverkehrt sein müssen, und zwei Rückteile, die ebenfalls zueinander spiegelverkehrt sein müssen. Solche spiegelverkehrten Teile benötigt man beim Nähen oft. Am leichtesten lassen sie sich aus doppelt liegendem Stoff ausschneiden. Einmal ausschneiden - und tadaa, zwei spiegelverkehrte Teile entstehen. Der Fadenlauf ist die Richtung, in der der Stoff von der Rolle abgerollt wird. Meist erkennst du das daran, dass in dieser Richtung die Kante besonders aussieht. Wenn du noch nie etwas vom Fadenlauf gehört hast, schau mal unseren Post zum Thema Schnittmusterübertragung an. Lege die Nähgewichte auf die Stoffecken, um den Stoff zu beschweren. Übertragung startenRuf das Schnittmuster in der Pattarina-App auf. Du findest es gleich auf der Startseite. Wähle die richtige Größe aus und klicke auf das erste angezeigte Schnittteil. Die Kamera geht an und sucht nach dem Anker. Sobald sie ihn sieht, zeigt sie das erste Schnittteil an (hier: das Rückteil). Wenn du den Anker auf den Stoff legst, siehst du das Schnittteil durch den Handybildschirm auch auf dem Stoff. Schieb den Anker hin und her - so bewegt sich auch das Schnittteil über den Stoff. Schiebe das Schnittteil dahin, wo du es haben möchtest (zum Beispiel möglichst stoffsparend in die Ecke, oder so, dass ein bestimmter Musterverlauf in der Hose zu sehen ist. So kommt das Schnittteil aus der App auf den StoffNimm deinen Stift und halte ihn über den Stoff. Du siehst den Stift, deine Hand und die virtuelle Linie durch deinen Handybildschirm. Gewöhne dich kurz an diesen Blick, und versuche mal, mit dem Stift den Stoff zu berühren. Das fühlt sich im ersten Moment ungewohnt an. Warum? Weil du durch den Bildschirm in 2D blickst, nicht in 3D. Dir fehlt in diesem Moment die Höhenachse, und deshalb siehst du nicht, wann dein Stift den Stoff erreicht hat, sondern spürst es in deiner Hand, sobald der Stift auf den Stoff trifft. An dieses haptische Feedback muss man sich kurz gewöhnen - unsere Erfahrung zeigt, dass es sich schon beim zweiten bis dritten Schnittteil nicht mehr komisch anfühlt. Nun überträgst du die Außenkontur mit dem Stift vom Bildschirm auf den Stoff. Das ist die äußere der beiden angezeigten Linien, die innere Linie ist die Nahtlinie. Diese musst du nicht mit übertragen, sie dient nur der Orientierung. Du schaust dabei nur durch den Bildschirm, nicht direkt auf den Stoff. Versuche nicht, die ganze Linie nachzumalen - das wird mit der Zeit anstrengend, und ist auch gar nicht nötig. Wir empfehlen stattdessen, kleine Linien oder Punkte zu machen. Die reichen vollkommen, um das Teil später auszuschneiden. Du malst also mit dem Trickmarker kleine Linien oder Punkte auf die virtuell angezeigte Linie - bis du einmal um das Schnittteil drumherum bist. Übertrage auch die Knipse an der Schrittnaht. Zwei Knipse am Rückteil, ein Knips am Vorderteil. Das hilft dir später, um die Teile nicht versehentlich falschherum zusammenzunähen. Denke daran, die Knipse auch auf die "untere" Stoffschicht zu übertragen. Bitte beachte beim Übertragen folgendes: Das Handy möchte die ganze Zeit den Anker sehen - denn ohne Anker wird kein Schnittteil angezeigt. Und versuche, das Handy eher etwas höher über dem Stoff zu halten, und relativ gerade. Ein sehr steiler Winkel kann zu Verzerrungen führen. Außerdem gilt: Je heller es im Zimmer ist, desto besser. Also lieber eine Lampe mehr anmachen. Wenn du mit Rückteil und Vorderteil fertig bist, überträgst du den Bund und die beiden Saumbündchen genauso auf den Stoff. Schnittteil zu klein für den Anker?Bei den Saumbündchen wird dir auffallen: Diese sind etwas kleiner als der Anker. Deswegen kann man sie nicht gut übertragen, da der Anker im Weg liegt. Klicke auf das Pfeilkreuz unten in der Mitte. Vier Pfeile erscheinen, mit denen du das Schnittteil neben den Anker legen kannst. Außerdem kannst du die Linienfarbe ändern und Schnittteile spiegeln. (Mehr Details zum Thema Kleine Schnittteile.) Die Pumphose nähenIn der App ist eine ausführliche Nähanleitung zur Pumphose hinterlegt. Hier kurz die Highlights - die detaillierte Anleitung mit Fotos siehst du in der App. Als erstes werden die Schrittnähte von Vorderteil und Hinterteil rechts auf rechts zusammengenäht. Das sind die Nähte, an denen du dir bereits die Knipse übertragen hattest. Nun hast du jeweils beide Vorderteile und beide Rückteile miteinander verbunden. Nähe nun die Seitennähte der Hosenbeine rechts auf rechts zusammen. Nähe die inneren Beinnähte rechts auf rechts aneinander. Achte darauf, dass die Schrittnaht von Vorder- und Rückteilen aufeinandertrifft. Du kannst die Stelle mit Handstichen fixieren. Der Hosenkorpus steht schon mal! Nun zu den Bündchen: Schließe den oberen Bund zu einem Rundschlauch. Klappe ihn längs nach innen. Unterteile das Bündchen in Viertel. Markiere dafür die Stelle genau gegenüber der Naht mit einer Nadel. Fasse nun das Bündchen genau zwischen Nadel und Naht und ziehe das Bündchen auseinander. Wenn Naht und Nadel übereinanderliegen, ist es gut und du markierst die äußeren Stellen mit Nadeln. Nun hast du das Bündchen in vier Bereiche geviertelt. Leg den Bündchenschlauch in den oberen Rand der Hose. Die offene Kante des Bündchens liegt auf der Oberkante der Hose. Stecke Bündchen und Hose zusammen, beginnend an der Bündchennaht. Stecke nun das Bündchen überall fest, verteile die Weite der Hose gleichmäßig auf die Viertel des Bündchens. Jede Nadel am Bündchen sollte genau auf eine Seiten- oder Schrittnaht der Hose treffen. Unterteile die Viertel dann noch einmal, indem du das Bündchen dehnst und mittig zwischen den Nadeln weitere Nadeln feststeckst. Tipp zur Position des Bündchens: Bei größeren Kindern sollte die Bündchennaht auf der hinteren Schrittnaht liegen - dann sieht das Kind beim Anziehen, wo hinten ist. Bei Babies empfehlen wir, die Bündchennaht auf die Seitennaht der Hose zu legen. Das ist bequemer beim Liegen. Nun kannst du das obere Bündchen annähen, mit dehnbarem Stich. Beim Nähen musst du das Bündchen dehnen, damit es auf die Weite der Hose passt. Das Bündchen sollte oben liegt, dann geht das Dehnen leichter, ohne dass der untere Transporter der Nähmaschine bei der Arbeit gestört wird. Ich mache das lieber an der normalen Nähmaschine als an der Overlock, weil man das da irgendwie besser unter Kontrolle hat – es geht aber sicher auch gut mit der Overlock. Die unteren Bündchen werden genauso an die Hosenbeine genäht. Details in der App :-) Und fertig ist eine Pumphose! Herzlichen Glückwunsch! Wir freuen uns über ein Foto auf Instagram (#pattarina oder @pattarina_) oder Facebookseite (@pattarina.de) oder in der Facebookgruppe Nähen mit Pattarina, oder einfach per Mail an info@pattarina.de. Hose als Geschenk? So wählst du die richtige GrößeWenn du die Hose verschenken willst, brauchst du nur zu wissen, wie groß das beschenkte Kind in etwa ist. Wähle die Hose nach der Körpergröße des Kindes aus, für das du nähst - die Größen entsprechen der Körperhöhe in cm. Willst du ganz sicher gehen, dass sie passt, nimm eine Nummer größer.
Ist das Kind noch gar nicht auf der Welt? Babies werden ja in der Regel mit etwas über 50 cm geboren, unser Schnittmuster fängt aber erst bei 62/68 an. Aus unserer Erfahrung macht es leider nicht so viel Sinn, ein Geschenk in Größe 50 oder 56 zu nähen. Zum einen, weil manche Babies sehr groß geboren werden und direkt mit der 62 starten, zum anderen, weil auch kleinere Babies relativ schnell aus der 56 rauswachsen. Außerdem bekommen die Eltern meist sehr viele Sachen in 56 geschenkt und haben solche ja auch vorher schon besorgt. Wir empfehlen deshalb die 62/68 als Geschenk für Neugeborene. Eine Hose ist noch kein ganzes Geschenk, oder? Näh doch einfach ein passendes Mützchen oder einen Strampler aus demselben Stoff dazu. Zum Übertragen mit Pattarina benötigt man einen Anker. Moment mal, Anker? Was hat Pattarina mit Schiffen zu tun? Gar nichts! Warum man diesen seltsamen Anker braucht, wieso er überhaupt Anker heißt, und warum manch einer partout nichts damit zu tun haben möchte, erklären wir hier.
Es gibt übrigens auch Augmented-Reality-Anwendungen, die auf einen solchen Anker verzichten. Dann funktioniert es so wie Pokemon Go, d.h. das Bild erscheint einfach so, ohne Referenzbild. In der Handhabung ist das tatsächlich etwas einfacher (z.B. da man nicht mit dem Arm über den Anker kommt und ihn so verdeckt). Allerdings ist es auch relativ lichtabhängig, deshalb haben wir uns erstmal dagegen entschieden. Im Moment experimentieren wir aber wieder etwas in dieser Richtung - also, man darf gespannt sein. Liebe Grüße, Nora und Markus Hilfe, das Schnittteil ist kleiner als der Pattarina-AnkerSchnittmuster werden in Pattarina so angezeigt, dass sich bei jedem Schnittteil der Anker jeweils in der Mitte des Teils befindet. Bei normalen Teilen ist das richtig, denn dann sind alle Außenlinien ähnlich weit vom Anker entfernt. Kleine Schnittteile, z.B. Bündchen oder Manschetten, werden aber vom Anker verdeckt und lassen sich nicht übertragen - der Pattarina-Anker ist einfach im Weg. Doch dafür gibt es eine Lösung! Wir zeigen es hier am Beispiel des kostenlosen Schnittmusters für den Schlauchschal. Dieses Schnittmuster findest du direkt in der Pattarina-App auf dem Startbildschirm. Du benötigst dafür keinen Code, sondern kannst es direkt übertragen. Anker zu groß/Schnittteil zu klein? Hier ist der Trick
Wenn du die Übertragung startest, siehst du, dass das Schnittteil zu klein ist und deshalb direkt über dem Anker liegt. Der Anker erscheint zu groß, er überlagert das Schnittteil. Was nun? Direkt übertragen funktioniert leider nicht. Denn das Papier des Ankers liegt genau dort auf dem Stoff, wo du eigentlich die Linien des Schnittteils übertragen möchtest.
Auch toll: Linienfarbe ändern und Teile spiegelnAuch die anderen beiden Icons sind nützlich: Mit dem Farbwähler, lässt sich die Linienfarbe ändern - super für dunklere Stoffe.
Und das letzte Icon ist zum Spiegeln da, also wenn ein Schnittteil falschrum liegt und man den Stoffbruch genau an der anderen Seite benötigen würde. Das Menü klappt auch hier nach oben auf. Auswählen lässt sich die Achse, über die gespiegelt werden soll. (Spoiler: In der Regel ist es das Symbol, das aussieht wie eine Sanduhr.) Du kannst es jetzt direkt auf den Stoff übertragen. Auch bei diesem Menü sorgt das x dafür, dass das Schnittteil wieder in die Ausgangsposition zurückdreht. Welche Funktionen wünschst du dir noch für Pattarina? Du willst etwas Tolles nähen, und hast ein schönes Schnittmuster dafür gefunden? Und jetzt muss es "nur noch" auf den Stoff übertragen werden. Wir zeigen dir hier, wie es geht. Teil 1 unserer Anleitung bechäftigt sich damit, wie du aus dem Schnittmuster die einzelnen Schnittteile herausbekommst - egal ob PDF, Zeitschriftenbeilage oder Einzelschnitt. Hier zeigen wir, wie du diese Schnittteile dann auf den Stoff überträgst und ausschneidest. Schnittmuster auf Stoff - so klappt esNur vier Schritte und dann kannst du nähen - versprochen!
Schritt 1: Stoff auslegen und faltenZum Zuschneiden - egal ob es um Jersey oder Webware, leichten oder festen, dicken oder dünnen Stoff geht - brauchst du eine relativ große freie Arbeitsfläche, am besten auf dem Tisch, es geht aber auch auf dem Boden (wenn deine Knie das aushalten :-)). Lege dein Stoffstück aus, und zwar so, wie es von der Stoffrolle kam, also in Längsrichtung des Stoffes. Es ist gleichzeitig die Richtung, in der die Webkante verläuft. Die Webkante ist der äußerste Streifen des Stoffstückes. Parallel zur Webkante liegt der Fadenlauf, bääm, noch so ein Zauberwort! Darauf kommen wir später noch zurück. Leg den Stoff erstmal so hin, als wäre er gerade von der Rolle geschnitten worden - so dass die Webkante längs vor dir liegt. Die Webkante ist die Kante, an der beim Weben im Webstuhl der Schussfaden die Richtung wechselt. Bei Jersey nennt man diese Kante auch Webkante, auch wenn da nicht gewebt wird. So sehen Webkanten aus: Bei Webstoffen erkennt man die Kante sehr gut, weil sie anders aussieht als der Rest des Stoffes, manchmal sind sogar kleine, regelmäßig platzierte Löcher gut zu erkennen. Bei Jerseystoffen sieht die Webkante unterschiedlich aus. Entweder sie ist weiß und dort sind Farbprüffelder, Designernamen u.ä. aufgedruckt. Oder sie ist dort geklebt. Oder keins von beiden, siehe Foto hier unten bei dem Verkehrszeichen-Stoff. Ist die Webkante nicht vom Rest zu unterscheiden, lohnt es sich, den Stoff genau anzuschauen. Jeder Jersey ist gestrickt, sieht also aus wie eine Miniaturversion eines Strickpullis. Hier im Foto kann man im grauen Stoff die Maschenstruktur erkennen, und auch die regelmäßigen "Spalten", die von oben nach unten verlaufen. Die sind hier parallel zur Webkante. Die Webkante ist enorm wichtig. Denn immer exakt parallel zur Webkante läuft der Fadenlauf! Immer! exakt! parallel! Jedes Schnittteil hat eine Angabe, wie dieses Schnittteil im Vergleich zum Fadenlauf liegen möchte. Als Faustregel gilt. Der Fadenlauf läuft parallel zum menschlichen Körper von oben nach unten. Ein Oberteil schneide ich also so zu, dass längs zu der Webkante und damit längs zum Fadenlauf liegt. Unklar? Stell dir vor, du rollst die Stoffbahn längs aus. So dass die Webkante längs an der Seite liegt. Dann stell dir vor, du legst dich auf die Stoffbahn der Länge lang drauf. So wie der Stoff jetzt liegt, so sollte er auch an deiner Kleidung sein. Die meisten Schnittteile werden aus doppelt liegendem Stoff ausgeschnitten - also Stoff, der einmal gefaltet ist. Am einfachsten faltest du den Stoff längs in der Mitte. Jetzt ist es wichtig, dass du den Stoff richtig ausgelegt hast, denn die Faltung erfolgt bei fast allen Schnittmustern parallel zum Fadenlauf und damit parallel zur Webkante. Welche Schnittteile werden aus gefaltetem Stoff ausgeschnitten?
Welche Schnittteile werden aus einfach liegendem Stoff ausgeschnitten?
Schritt 2: Schnittteile auflegen und befestigenStell dir vor, du hast ein Schnittmuster für einen Rock. Vorderteil und Rückteil werden im Stoffbruch zugeschnitten. Du legst also den Stoff aus, faltest ihn längs und legst die Schnittteile für Vorderteil und Rückteil am Stoffbruch an. Am Schnittteil ist die Linie, die an den Stoffbruch gehört, gekennzeichnet. Dort steht
Achte darauf, dass das Schnittteil gut auf den Stoff passt. Es sollte nicht irgendwo über den Stoff ragen (Vorsicht insbesondere bei der unteren Stofflage!). An dieser Stelle macht es Sinn, alle Schnittteile einmal gleichzeitig auf den Stoff aufzulegen. So kannst du abschätzen, ob dein Stoff reichen wird. Übrigens: Je nachdem, in welcher Größe man näht und was für Teile das Schnittmuster hat, kann man unterschiedlich falten. Entweder man faltet die Stoffbahn nur einmal in der Mitte. Das ist immer dann gut wenn ein paar Teile des Schnittmusters im Stoffbruch sind und ein paar nicht. Sind fast alle Teile im Stoffbruch, ist es besser, die Stoffbahn in Gedanken längs zu vierteln und die beiden äußeren Viertel nach innen zu klappen, so wie hier auf dem Foto zu sehen. Wenn du zufrieden mit der Anordnung bist, fixiere die Schnittteile auf dem Stoff, z.B. so
Schritt 3: Schnittteile und Markierungen übertragenAlle Schnittteile liegen auf dem Stoff. Jetzt ist es an der Zeit, alle Passzeichen, Abnäher und ähnliches zu übertragen, also all die Markierungen auf dem Schnittmuster, die du später beim Nähen benötigst. Die typischsten Informationen sind: Passzeichen
Abnäher
Weitere Markierungen
Neben diesen Markierungen kann man auch noch die Konturen der Schnittteile auf den Stoff übertragen. Das macht vor allem dann Sinn, wenn das Schnittmuster keine Nahtzugabe enthält. Schritt 4: Stoff zuschneidenSchneide nun mit einer Stoffschere um die Schnittmuster herum. Achte unbedingt darauf, ob die Nahtzugabe enthalten ist oder nicht!
Sind alle Teile zugeschnitten, kannst du mit Nähen loslegen, viel Spaß dabei! Ob PDF oder Zeitungsbeilage: Tipps zum Kopieren von SchnittmusternSchnittmuster kommen in allen möglichen Formen - in der Praxis hat man es oft mit PDF-Schnittmustern oder mit Schnittmustern aus Zeitschriften zu tun. Oder man nutzt gleich unsere Pattarina-App, denn dann spart man sich die ganzen umständlichen Schritte, die wir hier beschreiben wollen. PDF-Schnittmuster: Ausdrucken und klebenUm ein PDF-Schnittmuster auf den Stoff zu kopieren, musst du es die Seiten ausdrucken, zu einem großen Schnittmusterbogen zusammenkleben und dann aus diesem die einzelnen Schnittteile ausschneiden. Als erstes druckst du die PDF-Datei aus. Achte unbedingt darauf, in den Druckereinstellungen “100%” oder “Tatsächliche Größe” einzustellen. Das klappt meistens gut, wenn man vom Rechner aus druckt. Achtung, beim Drucken vom Handy aus funktioniert das nicht immer richtig. Um zu testen, ob die Druckeinstellungen stimmen, such dir als erstes die Seite mit dem Testquadrat im Schnittmuster (mit Glück ist das Quadrat gleich auf der ersten Seite, manchmal ist es aber auch gut versteckt). Drucke nur diese Seite und miss die Kantenlänge des Testquadrats nach. Hat es die angegebene Größe (z.B. Kantenlänge von 5 cm), kannst du den Rest des Schnittmusters mit derselben Einstellung drucken. Nimm nun alle Seiten, die irgendwie nach Schnittmuster aussehen. Von diesen Seiten musst du jeweils zwei Kanten abschneiden, und zwar eine lange Kante und eine kurze Kante. Im Klartext: Schneide einfach die obere und die rechte ab. Oder halt die untere und die rechte, oder die untere und die linke. Das ist egal. Nur eben eine kurze und eine lange Kante. Lege diese Blätter zu einem “Papierteppich” aus. Welche Seite wo hin gehört, verraten dir bestimmte Hinweise im Schnittmuster. Oft werden Buchstaben, Zahlen oder Symbole verwendet, die an den Kanten stehen. Dann heißt es Dreiecke aneinanderlegen, oder die Blätter nach Zahlen sortieren, und so weiter. Liegt endlich alles richtig? Herzlichen Glückwunsch! Dann kleb das jetzt alles mit Klebeband zusammen. Dabei gibt es verschiedene Techniken.
Diese Kleberei ist irgendwas zwischen meditativ und nervig. Mit kleinen Tricks kann man sich die Arbeit ein bißchen erleichtern. Ich empfehle:
Ist der Schnittmusterteppich einmal fertig, hast du schon einen großen Teil der Arbeit geschafft. Du siehst nun mehrere Schnittteile in verschiedenen Größen. Und jetzt die Frage aller Fragen: Wirst du in Zukunft auch andere Größen dieses Schnittmusters brauchen? Dann empfehle ich, jetzt die benötigten Schnittteile in der richtigen Größe abzupausen, um den Schnittmusterteppich nicht zu zerschneiden (weiter unten gibt es Hinweise zum richtigen Abpausen). Sagst du dagegen, “einmal und das war’s”? Dann kannst du auch direkt die Teile in der richtigen Größe aus dem Papier ausschneiden. Ein kurzer Exkurs zur Nahtzugabe: Ist sie im Schnittmuster enthalten (bei vielen PDF-Schnittmustern ist das der Fall)? Dann kannst du die Teile direkt so verwenden. Ist die Nahtzugabe nicht enthalten, und du möchtest die Papierteile aber gern mit Nahtzugabe haben? Dann zeichne jetzt die Nahtzugabe auf dem Schnittmusterteppich mit an. In unserem Artikel “7 Tipps zur Nahtzugabe” gibt es dazu eine Anleitung. Schnittmuster aus Zeitschriften abpausenNur vorweg, Abpausen aus Zeitschriften ist eine Kunst und erfordert einige Geduld und auch etwas Übung. Warum? Weil auf den Schnittmusterbögen auf engstem Raum mehrere Schnittmuster in verschiedenen Größen untergebracht sind, indem man sie “übereinander” gedruckt hat. Diese Bögen könnte man zwar theoretisch zerschneiden, um an EIN Schnittmuster in EINER Größe zu kommen - aber Himmel! Was für eine Verschwendung! Also muss man das Schnittmuster abpausen. Um ein solches Schnittmuster abzupausen, verwendet man Papier oder Folie. Es gibt spezielles Seidenpapier, Architektenpapier oder einfach eine Zeichenrolle. Noch einfacher geht es jedoch mit Malerfolie aus dem Baumarkt (oder der Drogerie) und einem Folienstift. Abpausen Schritt für Schritt
Was bedeutet Ausradeln?Kennst du das? Du hast jemandem erzählt, dass du selbst nähst, mit Schnittmustern, und derjenige sagt: “Ach, das hat meine Oma früher gemacht. Die hatte da so ein Rad, damit ist die so über die Schnittmuster drüber, und ich hab ihr dabei geholfen.” Ich kenne einige Leute, die früher ihrer Oma beim ausradeln geholfen haben. Dazu benötigt man ein Zackenrad und ein Papier, das man unter das Schnittmuster (nicht obendrauf) legt. Nun fährt man die Schnittmusterlinien mit dem Zackenrad nach. Die Zacken machen dabei kleine Punkte auf das darunterliegende Papier. Die erkennt man halbwegs und kann sie zu Linien verbinden. Auch hier musst du sämtliche Passzeichen, Knipse und so weiter mit übertragen. Nachteil am Rädelrad: Der Schnittmusterbogen leidet recht stark durch das Zerlöchern. Warum sind die Schnittmuster in Zeitschriften so kompliziert?Warum sind die Schnittmuster eigentlich so komplex? Das hat uns der Burda-Film, der Ende 2018 lief, gezeigt: In einer Zeitschrift kann man nur durch diese Druckvariante viele Schnittmuster auf einmal ausliefern, ohne dass die Zeitung 10 cm dick wird. Und erfunden hat es der Grafiker von Aenne Burda, oder vielleicht sogar Aenne Burda selbst. Hut ab! Leider geht der Film nicht drauf ein, ob es vorher schon Schnittmusterzeitschriften gab und wie die das gemacht haben (zum Beispiel die Vorgängerzeitschrift der Burda - da waren ja scheinbar auch Schnittmuster drin - aber wie?). Und was mach ich mit Einzelschnittmustern?Ein Einzelschnittmuster wird so gehandhabt wie ein fertig zusammengeklebtes PDF-Schnittmuster. Frage dich wieder: Soll es das nochmal in einer anderen Größe geben? Dann abpausen. Oder nicht? Dann gehe direkt über Los, ziehe 4.000 Euro ein und schneide die Teile direkt aus. Oder du bist ein Hasenfuß wie ich, schneidest zwar die Schnitteile aus, aber in der größten Größe, und versuchst dann, die zu großen Größen wegzufalten… Das hat leider gar nicht gut funktioniert. Also - lieber gleich entscheiden. Und noch ein Hinweis: Du hast eine Zeitschriftenbeilage vor dir, aber die sieht überhaupt nicht so aus wie oben beschrieben? Gar nicht so komplex?
Das kann gut sein, denn manche Zeitschriften stellen gerade um auf Einzelbögen, z.B. die Burda easy. Diese Bögen kannst du dann entweder direkt zerschneiden, oder, wenn du den Bogen nicht zerstören möchtest, abpausen. Ist dieses Schnittmuster jetzt mit oder ohne Nahtzugabe? Das solltest du unbedingt klären, bevor du mit dem Zuschnitt beginnst. Oft steht es direkt auf den Schnittteilen drauf, manchmal aber auch etwas versteckt in der Anleitung. Die Angabe zur Nahtzugabe ist eine der wichtigsten Informationen, die du vorm Zuschnitt und vorm Nähen benötigst. Wir zeigen dir, mit welchen Hilfsmitteln du die Nahtzugabe dann auf den Stoff übertragen kannst. Tipp 1: Nahtzugabe verstehenZwei Stücke Stoff lassen sich nicht direkt am Rand zusammennähen, sondern brauchen etwas überstehenden Stoff neben der Naht. Der überstehende Stoff heißt Nahtzugabe. Wird manchmal abgekürzt zu NZG. Diese Nahtuzgabe ist der Abstand von der späteren Naht zur Stoffkante. Auf dem Bild rechts kann man es erahnen. :-) Die Nahtzugabe sorgt nicht nur dafür, dass der Nähfuß schön über den Stoff gleitet, sondern auch dafür, dass die Naht später hält. Und: Beim Nähen und beim Zuschneiden musst du wissen, ob dein Schnitt bereits Nahtzugabe enthält, und wenn ja, wieviel. Beim Nähen hilft dir die Nähmaschine, die richtige Nahtzugabe einzuhalten. Dafür sind rechts vom Nähfüßchen zur Orientierung ein paar Linien aufgedruckt oder eingraviert, die dir zeigen, wo die Stoffkante entlangfahren soll, damit die Nadel genau auf der Nahtlinie näht. An dieser Linie führst du den Stoff also beim Nähen entlang. Dann triffst du mit der Nadel genau die Nahtlinie Manch einer klebt sich an dieser Linie ein bißchen Klebeband oder Washi-Tape auf die Maschine, um der Linie exakter folgen zu können. Bei mir selbst habe ich beobachtet, dass mein Blick beim Nähen immer auf die Linie an der Nähmaschine und die Stoffkante gerichtet ist, und zwar etwa 1 cm bevor die Nadel einsticht. Ich schaue also nicht auf die Nadel, sondern eher etwas davor auf die Stoffkante. Die Nahtzugabe ist aber nicht erst beim Nähen wichtig, sondern schon beim Zuschnitt. Stell es dir in etwa so vor: An jedem Schnittteil gibt es außen zwei (gedachte) Linien. Eine Linie ganz außen, an der du entlangschneidest, und eine Linie etwas weiter innen, an der du später entlangnähen wirst. Hier links siehst du mal prototypisch beide Linien im Schnittteil eingezeichnet. Leider sind bei den meisten Schnittmustern nicht diese beiden Linien eingezeichnet, sondern nur eine von beiden. Bei Schnittmustern mit Nahtzugabe ist die äußere Linie, die Schnittlinie, eingezeichnet. Bei Schnittmustern ohne Nahtzugabe ist die innere Linie, also die Nahtlinie, eingezeichnet. Deswegen solltest du vorm Zuschneiden schon checken, ob die Nahtzugabe im Schnittmuster enthalten ist oder nicht. Schnittmuster MIT NahtzugabeEs gibt zwei Arten von Schnittmustern: Solche, die schon eine Nahtzugabe enthalten, und solche ohne Nahtzugabe. So sieht ein typischer Hinweis auf bereits enthaltene Nahtzugabe aus: Bei diesem Butterick-Schnittmuster sind schon 1,5 cm Nahtzugabe dabei. Das heißt: Die abgebildete Linie ist die Schnittlinie; an dieser kannst du direkt schneiden. Später beim Nähen wirst du dann 1,5 cm von dieser Kante entfernt nähen. Schnittmuster können mit 1,5 cm, 1 cm, 0,7 cm, manchmal auch 0,75 cm Nahtzugabe ausgestattet sein. Der Vorteil einer 0,7 bzw. 0,75 cm Nahtzugabe ist, dass sie genau "füßchenbreit" ist. Das bedeutet: Die Kante des Stoffes liegt beim Nähen genau an der Kante des Nähfüßchens. Aber Vorsicht: "Füßchenbreit" stimmt nicht immer - dazu unten mehr. Schnittmuster OHNE NahtzugabeWenn in deinem Schnittmuster keine Nahtzugabe enthalten ist, musst du die Nahtzugabe um das Schnittteil herum hinzufügen. Die Linie, die du auf dem Schnittmuster siehst, ist also die Nahtlinie. An dieser darf man auf keinen Fall direkt entlangschneiden, dann wird alles zu klein! Vor dem Ausschneiden muss die Nahtzugabe hier mit auf den Stoff kopiert werden. Wie das geht, folgt jetzt: Tipp 2 : Hilfsmittel zum Übertragen der NahtzugabeDie Nahtzugabe kann auf verschiedene Arten zugegeben werden. Hier die wichtigsten:
Tipp 3: Wieviel Nahtzugabe?
Was du bei Schnittmustern ohne Nahtzugabe beachten musst: Es gibt oft Kleinteile (Belege, Besätze, Einfassstreifen, und so weiter), bei denen die Nahtzugabe dann doch schon drin ist. Da musst du wirklich aufpassen, denn deine eigene Nahtzugabe sollte dieselbe sein wie diese quasi-vorgegebene Nahtzugabe. Beispiel: Ein Schnittmuster ohne Nahtzugabe hat einen Beleg für den Halsausschnitt. Dort ist eine Nahtzugabe von von 1 cm mit drin. Dann solltest du am besten alle anderen Schnittteile auch mit 1 cm Nahtzugabe zuschneiden. Dann kannst du nämlich einfach Beleg und Vorderteil rechts auf rechts aufeinanderlegen und zusammennähen. Schneidest du aber das Vorderteil nur mit 0,7 cm Nahtzugabe zu und legst dann den Beleg dort dran, passen die Nahtlinien nicht aufeinander. Tipp 4: Unterschied Saumzugabe und NahtzugabeAm Saum, also unten, wo das Kleidungsstück enden soll, brauchst du meistens mehr Zugabe als an den Nähten. Das ist die Saumzugabe. Sie wird eingeschlagen und festgesteppt, bei Webstoffen mit einer geraden Naht, bei Jersey mit einer elastischen Naht (z.B. ein Zick-Zack-Stich oder ein leicht gebogener Stich), mit der Zwillingsnadel (das ergibt auch einen elastischen Stich), einem Blindstich, oder einem Coverstich. Dafür benötigst du aber mehr Stoff als nur die "normale Nahtzugabe", nämlich meist 3 bis 5 cm. So kannst du die Saumzugabe doppelt einschlagen, das sieht ordentlicher aus, und der Saum fällt besser, wenn dort etwas mehr Gewicht ist. Für das Anzeichnen und Nähen bedeutet das: Bei Schnittmustern, die schon Zugaben enthalten, musst du dich vorher informieren, wie viel Saumzugabe dort drin ist. Bei allen anderen schau am besten, was empfohlen wird, und schau auch genau, wo der Saum ist. Das ist bei einem T-Shirt recht offensichtlich - am Vorderteil und Rückteil jeweils ganz unten. Mir ist es aber mal bei einem Rock passiert, dass ich zwar am Vorder- und Rückteil die richtige Saumzugabe drin hatte, dieselbe aber an einem schrägen Teil, das noch vorn dran war, vergessen hatte. Doof. Tipp 5: Füßchenbreit und los? Vorsicht, Ausnahmen!Alles könnte so einfach sein. Nahtzugabe in Füßchenbreite wählen, und zack, Stoffkante trifft Füßchenkante und rrrrrrrrrrrr, summt die Maschine los. Das ist in den meisten Fällen auch überhaupt kein Problem - solange du mit gerader Näht und normalem Fuß nähst. Sobald du jedoch die Nadelposition verstellst, einen anderen Stich (z.B. einen breiten Zickzackstich) wählst oder einen schmaleren Nähfuß benutzt, kannst du dich nicht mehr einfach an der Füßchenbreite orientieren Stattdessen solltest du schauen: Wo sticht die Nadel in den Stoff, wenn sie am weitesten von der Schnittlinie (also der Stoffkante) einsticht? Diese Position sollte sich genau im Nahtzugabenabstand von der Stoffkante befinden. Tipp 6: Nahtzugabe vergessen - was nun?Versuche doch zuerst mal, das Teil zu retten. Manchmal geht das überraschend gut! Hefte die Schnittteile so knapp wie möglich zusammen. Probiere es an und schau, ob es vielleicht geht, bei Jersey kann das manchmal funktionieren, oder wenn ein Teil ohnehin etwas weiter geschnitten ist. Sollte es passen, dann steppe die eben geheftete Naht jetzt ordentlich. Unter Umständen hilft es auch, das Teil dort zu verändern, wo es definitiv zu knapp ist. Vielleicht wird aus der Langarmbluse eine Bluse ohne Ärmel? Aus dem Midirock ein etwas küzerer Rock, der nicht ganz so hüftig sitzt? Manchmal hat man Glück. Wenn es nichts wird, dann hilft nur verschenken oder wegwerfen. Und damit so etwas nicht öfter passiert: Denk dran, dass die Nahtzugabe eine der wichtigsten Informationen eines Schnittmusters ist. Auch wenn du etwas schon ein paar mal genäht hast - lieber einmal mehr nachschauen als einmal zu wenig. Tipp 7: Nahtzugabe in PattarinaIn unserer Schnittmuster-App Pattarina zeigen wir die Schnittmuster erstmal einfach so, wie sie vom Designer kommen. Sind sie mit Nahtzugabe, dann werden sie mit Nahtzugabe angezeigt, sind sie ohne, dann eben ohne.
Das ist aber nicht superbequem - lieber wäre es uns, die Teile mit Nahtzugabe anzeigen zu können. Und noch besser wäre es, wenn man die eigene Lieblingsnahtzugabe einstellen könnte. Genau das haben wir uns vorgenommen - eine flexibel zuschaltbare Nahtzugabe. Wir hoffen, diese Funktion recht bald in der App anbieten zu können. |
AutorNora Baum, CEO von Pattarina und begeisterte Hobbynäherin. Archiv
October 2020
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Wir sind ebenso froh über die Förderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Bundesmodellvorhabens „Unternehmen Revier“ sowie über die Förderung im Rahmen des ESF für einen Werkstudierenden.
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Dr. Nora Baum/Markus Uhlig
Petersilienstr. 29
03044 Cottbus
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